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Alles begann schon vor fast 40 Jahren. Damals, 1971 wurde an der Musikschule der Stadt Erfurt ein Mädchenchor gegründet.

Warum ein Mädchenchor? Unter den Gesangsschülern der Schule gab es fast keine Jungen, wie heute auch. Wir alle waren damals und in den darauf folgenden Jahren und Jahrzehnten Schülerinnen dieser Schule, eben in unserer Kinder- und Jugendzeit. Wir alle erhielten dort Unterricht in Gesang und Musiktheorie, einige erlernten auch ein Instrument. Und: Wir waren Sängerinnen in eben jenem Mädchenkammerchor, der stets 25 bis 35 Sängerinnen im Alter zwischen 15 und 25 Jahren hatte.

Die Anfangsjahre waren schwierig. Chorliteratur für einen Mädchenchor war schwer zu beschaffen, die Vervielfältigung der Noten aufwendig und teuer. Schon bald aber hatte der Chor unter Leitung seines Gründers Helmut Hansmann in der DDR einen sehr guten künstlerischen Ruf. Es gab sogar einige Auslandsreisen, so nach Litauen, Finnland und in die Slowakei. Einige der Sängerinnen wurden Profis, andere behielten die Musik als ihr Hobby. Begannen die Mädchen nach einigen Jahren zu studieren, im Beruf zu arbeiten, Familien zu gründen, verließen sie in aller Regel die Gemeinschaft. Was blieb, war die Erinnerung an gemeinsame Erlebnisse, Konzerte, Proben, auch im Schloss Sondershausen, und eine unbeschwerte Zeit des Singens.

Mitte der 90er Jahre wurde der Chor leider aufgelöst.

Nachdem 2002 der Gründer des Chores Helmut Hansmann gestorben war, gaben seine Schüler alljährlich ein Konzert zu seinem Gedenken – 2005 auch Sängerinnen des einstigen Mädchenchores, inzwischen leben sie verstreut in ganz Deutschland. Dieses Konzert war trotz geringer Probenzeit ein großer Erfolg. Und natürlich fragten hinterher viele (und wir Sängerinnen fragten uns das selbst auch): Sollten wir weiter machen? Aber wie? Wer könnte den neuen/alten Chor leiten? Ein Funke dieses Feuers der Begeisterung von einst war geblieben und rasch wieder zu einem neuen Feuer entfacht. Und so suchten wir Wege, Helfer, Mitstreiter, auch einen neuen Chorleiter.

Die Tochter unseres ersten Chorleiters Helmut Hansmann (selbst einstiges Chormitglied und heute Sängerin am Nationaltheater Weimar) vermittelte eine Begegnung, ein erstes Kennenlernen mit unserem heutigen Chorleiter Andreas Korn. Er ist Leipziger, arbeitete jahrelang unter anderem an den Opernhäusern von Leipzig und Weimar, war Mitte der 90er Jahre als Assistent von Yehudi Menuhin tätig und arbeitet derzeit mit einem Lehrauftrag an den Musikhochschulen in Weimar und Leipzig.

Seit 2006 singen wir unter seiner Leitung mit größem Enthusiasmus und wir versuchen ständig, uns noch weiter zu verbessern. Aus der Erinnerung an die wunderbare Begegnung mit der Musik in unserer Kindheit und dem Wunsch nach einem Neubeginn erklärt sich auch unser Name, in dem sich Worte wie Memoria und Mädchenchor verbinden eben zu Mechoria - also zu etwas Neuem, das seine Wurzeln in der Vergangenheit hat.

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